Oliver Knörr

ZECH Bau SE, Niederlassungsleiter Düsseldorf und Essen



Oliver Knörr ist Vater von zwei erwachsenen Töchtern und technischer Leiter der Niederlassungen Düsseldorf und Essen der ZECH Bau SE. Seine heranwachsenden Töchter stellten, je älter sie wurden, umso mehr die gängigen Rollenbilder in Frage und im privaten Rahmen zur Diskussion, was ihn dazu inspirierte, die Stellung von Frauen im sehr stark männlich geprägten Baugeschäft verbessern zu wollen.

Oliver Knörr, Foto: © Stephen Petrat  



„Die Einsicht, dass wir mehr Frauen in Führungspositionen brauchen, kam bei mir schleichend. Je mehr Führungsverantwortung ich im Unternehmen bekam, desto weniger Frauen gab es in den Diskussionen.“

Was macht dich zum Male Ally?

Ich setze mich verstärkt für die Förderung und Gleichbehandlung von Frauen in unserem Unternehmen ein. Ich versuche die Themen Feminismus und Sexismus im Alltag bei Kollegen und Kolleginnen mehr in den Fokus zu bringen.

 

Warum ist unsere Welt ein besserer Ort, wenn Frauen und Männer gleiche Rechte und Chancen haben?

Unterdrückung und Diskriminierung sind grundsätzlich nicht akzeptabel. Gleichberechtigung führt zu besseren und ausgewogenen Entscheidungen, global, national, in der Wirtschaft ebenso wie in Gesellschaft und Politik.

 

„Unternehmen können darauf hinarbeiten, eine Unternehmenskultur zu entwickeln, in der Sexismus keinen Platz hat“

 

Warum braucht die Immobilienbranche mehr Frauen in Führung?

Um unter anderem jungen Frauen ein Vorbild sein zu können. Um bessere Entscheidungen für 50 % der Bevölkerung treffen zu können. 

 

Was können Unternehmen dafür tun?

Unternehmen können ermöglichen, dass temporäre Unterbrechungen der Berufstätigkeit, zum Beispiel durch Mutterschutz und Elternzeit, nicht Karrieren behindern. Und sie können darauf hinarbeiten, eine gesunde und inklusive Unternehmenskultur zu entwickeln, in der Sexismus keinen Platz hat.

 

Und was jede*r Einzelne?

Sich selbst stärker reflektieren: Ist wirklich alles so richtig, wie man(n) es macht, nur weil nur weil man so erzogen wurde.

 

 

„Ich versuche jungen Kolleginnen, insbesondere jungen Müttern, den größtmöglichen Spielraum und Flexibilität zu geben“

 

Was tust du ganz konkret?

Ich versuche jungen Kolleginnen, insbesondere jungen Müttern, den größtmöglichen Spielraum und Flexibilität zur Ausübung ihres Jobs zu geben. Bei der Rückkehr von Müttern in den Job setze ich mich dafür, dass sie sofort wieder in ihre alten Teams integriert werden, um ihren Karriereweg geringstmöglich zu unterbrechen. 

 

Wann wurde dir klar, dass wir mehr Frauen in Führung brauchen? Gab es ein persönliches Schlüsselerlebnis?

Die Einsicht kam schleichend, je mehr Verantwortung ich im Unternehmen bekam und hatte, desto weniger Frauen gab es als Gesprächspartnerinnen in den Diskussionen.

 

Der Weg zu mehr Vielfalt in Führungsebenen geht nur gemeinsam. Wie gelingt es, die Männer mit an Bord zu holen?

Es braucht viel Kommunikation und Argumentationsstärke, um die Männer für das Thema Frauen in Führung an Bord zu holen. Beispielhaft erläutern, warum die aktuelle Situation auch für Männer nicht gut ist, ist ein guter Weg.

Welchen Tipp oder Gedankenanstoß würdest du als Male Ally gerne anderen Männern geben?

Sich die Situation einmal andersherum vorzustellen.

 

Frauen, von denen du Fan bist?

Ich bin Fan einer ganzen Reihe von Frauen, um hier mal eine Prominente zu nennen, Marie-Agnes Strack-Zimmermann.

 

Hast du eine Superheldin?

Meine Frau Rebecca.