Johannes Ostwald

Tattersall Lorenz Immobilienmanagement GmbH, Head of People & Culture



Johannes Ostwald ist Head of People & Culture bei der Tattersall Lorenz Immobilienmanagement GmbH in Berlin. Seit seinem Einstieg 2018 ist er auch für die Unternehmenskultur verantwortlich, dazu gehört auch die Diversität in den Führungsetagen. In puncto Geschlechtervielfalt liegt das Unternehmen im Vergleich zu vielen anderen Branchenunternehmen weit vorn: Bei einem Frauenanteil von 55 % im Unternehmen ist die Geschäftsführung sowie 2/3 der Führungspositionen weiblich besetzt.

 

Johannes Ostwald, Foto: ©Bernd Brundert



„Frauen in Führungsposition – und da spreche ich aus Erfahrung – haben ein stark ausgeprägtes Einfühlungsvermögen und eine hohe soziale Kompetenz. Diese Eigenschaften sind in Zeiten des Fachkräfte- und Personalmangels wichtiger denn je.“

Was macht dich zum Male Ally?

Ich möchte nicht nur über Chancengerechtigkeit reden, sondern auch Taten sprechen lassen! Als Male Ally unterstütze ich entsprechend jede Kampagne, die zur Gleichberechtigung der Geschlechter führt – im Beruflichen sowie im Privaten.

 

Warum ist unsere Welt ein besserer Ort, wenn Frauen und Männer gleiche Rechte und Chancen haben?

Es gibt unzählige Gründe, weshalb unsere Welt bei gleichen Rechten und Chancen eine bessere wäre. Neben der Grundlage zur sozialen Gerechtigkeit bin ich mir sicher, dass die Gleichberechtigung in allen gesellschaftlichen Gebieten eine Bereicherung mit sich bringt. Ob in Wirtschaft, in der Politik oder Kultur: Gleichberechtigung fördert Vielfalt und Entwicklung.

 

„Unternehmen sollten die Vereinbarkeit von Beruf und Familie verbessern, für alle Geschlechter“

 

Warum braucht die Immobilienbranche mehr Frauen in Führung?

Das weibliche Geschlecht bringt unterschiedliche Lebenserfahrungen und Perspektiven mit sich, die zu einer vielfältigen Herangehensweise bei Geschäftsentscheidungen führen kann. Dies trägt dazu bei, innovative Lösungen zu finden und Risiken auf einer breiten Grundlage abzuwägen. Frauen in Führungsposition – und da spreche ich aus Erfahrung – haben ein stark ausgeprägtes Einfühlungsvermögen und zeichnen sich entsprechend durch eine hohe soziale Kompetenz aus. Diese Eigenschaften sind in Zeiten des Fachkräfte- bzw. Personalmangels wichtiger denn je.

 

Was können Unternehmen dafür tun?

Unternehmen können sehr vieles tun: das Problembewusstsein erhöhen, spezielle Leadership Schulungen für Führungskräfte und Mitarbeitende durchführen, Frauenquoten für die Führungsebenen definieren und die Rahmenbedingungen für eine bessere Vereinbarkeit von Beruf und Familie für alle Geschlechter schaffen.

 

Was können Politik und Gesellschaft tun?

Es müssen die notwendigen Rahmenbedingungen zur Gleichberechtigung geschaffen werden. Den Ausbau der Kinderbetreuung und Maßnahmen zur Tilgung des Gender Pay Gaps sind dabei essenzielle Schritte. Wichtig sind auch gerechte Lösungen zur Altersvorsorge in Elternzeiten bzw. familiär bedingte Job-Auszeiten.

 

Und was jede*r Einzelne?

Sich dem Thema der Gleichberechtigung und damit verbundene Herausforderungen annehmen, anstatt ihnen auszuweichen.

 

„67% unserer Führungskräfte sind Frauen, Tendenz steigend“

 

Was tust du ganz konkret, beruflich und privat?

Mein Team und ich haben das Ziel, eine Arbeitsumgebung zu schaffen, in der alle gesehen und gehört werden. Dazu sprechen wir gezielt Mitarbeitende an, die die Aufmerksamkeit nicht direkt auf sich ziehen. So gelingt es uns auch, ohne eine festgelegte Frauenquote einen guten Beitrag zur Gleichberechtigung einzufahren. 67% unserer Führungskräfte sind Frauen, Tendenz steigend. 

 

Der Weg zu mehr Vielfalt in Führungsebenen geht nur gemeinsam. Wie gelingt es, die Männer mit an Bord zu holen?

Vielleicht ist es nur mein direkter Umkreis, der dafür spricht, aber meiner Meinung nach sind die Männer längst dazu bereit.

 

Welchen Tipp oder Gedankenanstoß würdest du als Male Ally gerne anderen Männern geben?

Gleichberechtigung nicht als konkurrierendes Thema, sondern als Chance für alle zu sehen.