Niklas Querfeld

Aptum Group, Associate Retail Leasing & investment



Niklas Querfeld ist seit 2022 als Senior Associate im Retail Leasing & Investment Team bei der Aptum Gruppe in Hannover. Zuvor arbeitete er im Vertrieb bei einem Bauträgerunternehmen und fünf Jahre in der Gewerbevermietung. Dass es für mehr Frauen in Führung klare Zielgrößen und Fristen für die Führungsebenen in den Unternehmen braucht, wurde ihm klar, als er seine Bachelorarbeit zum Thema an der EBZ Business School in Kooperation mit dem Verein FRAUEN !N FÜHRUNG (F!F) schrieb. Ein Grund mehr für ihn, sich als Male Ally dafür einzusetzen, dass Unternehmen beim Thema Diversität vom Reden ins Handeln kommen.

Niklas Querfeld© Foto: Sven Brauers



„Als junger Mann bin ich nicht von Benachteiligung betroffen. Deshalb war ich beim Blick auf die Zahlen schockiert: Warum haben wir so wenige Frauen in Führungspositionen? Wie kann es sein, dass Frauen für gleiche Arbeit und bei gleicher Qualifikation weniger verdienen als Männer?“

Was macht dich zum Male Ally?

Ich bin der festen Überzeugung: Es gibt keinen Grund, jemanden auszuschließen, sondern nur wir alle gemeinsam können die gesteckten Ziele erreichen. 

 

Warum ist unsere Welt ein besserer Ort, wenn Frauen und Männer gleiche Rechte und Chancen haben?

Weil es einfach keinen Sinn ergibt, dass die Chancen und Rechte zwischen Frauen und Männern nicht gleich verteilt sind. Allein dadurch, diese Sinnlosigkeit loszuwerden, wäre die Welt ein viel besserer Ort. 

 

Warum braucht die Immobilienbranche mehr Frauen in Führung?

Die Immobilienwirtschaft steht vor großen Herausforderungen und muss sich, um sie zu bewältigen, neu erfinden, auch kulturell. Gender Diversity fördert nachweislich Innovationen und kreative Lösungen in Unternehmen, ohne die die Branche stagnieren wird.

 

„Die Politik sollte viel mehr Unternehmen in die Pflicht nehmen, ihre Frauenanteile in Führungspositionen zu erhöhen“ 

 

Was können Unternehmen dafür tun?

Frauen dabei unterstützen, sich zu vernetzen im Unternehmen und extern. Mit den Frauen direkt sprechen, hören, was sie brauchen und sich wünschen, um ihre beruflichen Ziele zu erreichen. Und dafür die Rahmenbedingungen schaffen. Miteinander reden hilft immer mehr als übereinander reden. 

 

„Erst, wenn wir bei uns selbst anfangen, können wir auch auf größerer Ebene etwas erreichen“ 

 

Was die Politik?

Gender-Diversity fördern und auch einfordern. Leider hat die Vergangenheit gezeigt, dass Unternehmen auf freiwilliger Basis zu wenig Veränderungen vorantreiben. Deshalb sollte die Politik viel mehr Unternehmen in die Pflicht nehmen, ihre Frauenanteile in Führungspositionen zu erhöhen. 

 

Und was jede*r Einzelne?

Ungerechtigkeiten offen ansprechen und nicht weiter akzeptieren. Erst, wenn wir bei uns selbst anfangen, können wir auch auf größerer Ebene etwas erreichen. 

 

Was tust du ganz konkret (beruflich und privat)?

Ich habe mich beim Verein FRAUEN !N FÜHRUNG im Rahmen meiner Bachelor-Arbeit engagiert und versuche den Grundgedanken und die Projekte des Vereins in die unterschiedlichen Next-Gen-Netzwerke weiterzutragen, in denen ich aktiv bin, zum Beispiel im MAT-Netzwerk.

 

„Es braucht viel mehr Männer, die sich für mehr Frauen in Führung einsetzen, die ihre Stimme erheben, sichtbar werden und damit andere nachziehen“

 

Wann wurde dir klar, dass wir mehr Frauen in Führung brauchen? Gab es ein persönliches Schlüsselerlebnis?

Als junger Mann bin ich persönlich nicht von Benachteiligungen betroffen. Deshalb war ich beim Blick auf die konkreten Zahlen umso mehr schockiert: Warum haben wir so wenige Frauen in Führungspositionen? Wie kann es sein, dass Frauen für gleiche Arbeit und bei gleicher Qualifikation weniger verdienen als Männer? 

Der Weg zu mehr Vielfalt in den Führungsebenen geht nur gemeinsam. Wie gelingt es, die Männer mit an Bord zu holen?

Genau mit solchen Kampagnen wie dieser hier! Um Frauen zu stärken und diskriminierende Strukturen abzubauen, braucht es viel mehr Männer, die sich für mehr Frauen in Führung einsetzen, die ihre Stimme erheben, sichtbar werden und damit andere nachziehen.

 

Welchen Tipp oder Gedankenanstoß würdest du als Male Ally gerne anderen Männern geben?

Den Blick auf die Anteile von Frauen in Führungspositionen zu richten und sich selbst die Frage zu stellen: Was hält mich eigentlich davon ab, Frauen zu fördern und zu befördern, wenn Gender-Diversity doch ein Erfolgsfaktor für Unternehmen ist?

 

Frauen, von denen du Fan bist?

Das sind die Frauen in meinem privaten Umfeld, die mich immer wieder pushen. Aber auch Frauen, die sich bereits seit Jahren in einer männerdominierten Branche durchsetzen. Da frage ich mich immer: Wie schafft ihr das bei dem Gegenwind? 

 

Welche Frau wärst du gerne mal für einen Tag?

Da muss ich nur über meine größten Schwächen nachdenken: Singen und Kunst. Dementsprechend wäre ich gerne mal Adele oder Niki-De-Saint-Phalle, die beide unfassbares Talent haben. 

 

Hast du eine Superheldin (fiktiv oder real)?

Das ist doch ganz klar: Meine Mama und meine Oma!