Christof Springer ist seit Oktober 2023 Chief Financial Officer (CFO) von ISS Deutschland sowie Geschäftsführer der ISS Facility Services Holding GmbH, einem führenden Immobiliendienstleitungskonzern. Seine berufliche Laufbahn startete er beim Technologieunternehmen Voith, später wechselte er zu Bilfinger, wo er in leitenden Positionen im Finanzbereich tätig war.
Als Schlüsselerlebnis für sein Engagement als Male Ally nennt er die Geburten seiner beiden Töchter. Damals wurde ihm klar, so erzählt er im Interview, dass er aktiv werden muss, damit sie alle Möglichkeiten haben, ihre Träume zu verwirklichen. Bei der ISS Deutschland setzt er sich dafür ein, dass Frauen auch als Mütter ihre Karrieren fortsetzen können, fördert und befördert sie, engagiert sich als Mentor und verändert bestehende Jobprofile, um sie besser mit den Anforderungen von Familie vereinbar zu machen.
„Frauen auf dieser Welt geschieht um ein Vielfaches mehr Leid als Männern, das muss endlich aufhören.“
Was macht dich zum Male Ally?
Als Vater von zwei Töchtern ist es mir ein persönliches Anliegen, eine gleichberechtigte Zukunft aktiv mitzugestalten. Ich setze mich für die Förderung von Frauen in Führungspositionen ein, indem ich darauf achte, Frauen nicht nur einzustellen, sondern auch gezielt zu fördern und zu befördern. Außerdem engagiere mich im Mentoring-Programm unseres Unternehmens und unterstütze Frauen mit meinem Netzwerk.
Warum ist unsere Welt ein besserer Ort, wenn Frauen und Männer gleiche Rechte und Chancen haben?
Eine Welt, in der Frauen und Männer gleiche Rechte und Chancen haben, ist gerechter und vielfältiger. Außerdem führt Vielfalt zu innovativeren Lösungen und einem harmonischeren Miteinander. Dies konnte ich während meiner Zeit in Norwegen praktisch erleben – dort wird es gesellschaftlich sowie im Beruf schon viel selbstverständlicher gelebt als bei uns in Deutschland.
Warum braucht die Immobilienbranche mehr Frauen in Führung?
Die Immobilienbranche profitiert von unterschiedlichen Perspektiven und Führungsstilen. Frauen bringen oft neue Ideen, andere Sichtweisen und Ansätze ein, die im Ergebnis zu nachhaltigerem und kundenorientierterem Handeln führen.
Was können Unternehmen dafür tun?
Unternehmen können gezielte Förderprogramme für Frauen einführen, flexible Arbeitsmodelle anbieten und eine Unternehmenskultur schaffen, die Diversität und Inklusion aktiv unterstützt.
Was Politik und Gesellschaft?
Politik und Gesellschaft sollten Rahmenbedingungen schaffen, die Gleichberechtigung fördern, wie z.B. gezielte Bildungsprogramme, die Mädchen und Frauen ermutigen, Führungsrollen anzustreben. Damit zusammen hängt auch die Bereitstellung einer Betreuungs-Infrastruktur, die die Vereinbarkeit von Familie und Beruf ermöglicht.
Und was kann jede*r einzelne für mehr Frauen in Führung tun?
Jede*r Einzelne kann die eigenen Vorurteile und Denkmuster hinterfragen, sich für Gleichberechtigung einsetzen und die eigenen Netzwerke für Frauen öffnen.
Was tust du ganz konkret, beruflich und privat?
Beruflich fördere ich Frauen durch Mentoring und gezielte Einstellungspraktiken. Privat unterstütze ich meine Frau in ihren Ambitionen und zusammen erziehen wir unsere Töchter zu selbstbewussten, unabhängigen jungen Frauen.
Wann wurde dir klar, dass wir mehr Frauen in Führung brauchen? Gab es ein persönliches Schlüsselerlebnis?
Ein Schlüsselerlebnis waren die Geburten unserer Töchter. Mir wurde klar, dass ich aktiv werden muss, damit die Welt so wird, dass sie alle Möglichkeiten haben, ihre Träume zu verwirklichen. Außerdem hatte ich das Glück, für mehrere Jahre sehr erfolgreich in einem „Mixed“-Team an der Seite einer starken und visionären Kollegin zu arbeiten. Sie hat das geschafft, woran viele ihrer männlichen Kollegen im Vorfeld scheiterten.
Der Weg zu mehr Vielfalt in Führungsebenen geht nur gemeinsam. Wie gelingt es, die Männer mit an Bord zu holen?
Männer müssen die Vorteile von Vielfalt erkennen und erleben. Durch Aufklärung und positive Beispiele können wir sie motivieren, sich aktiv für Gleichberechtigung einzusetzen.
Welchen Tipp oder Gedankenanstoß würdest du als Male Ally gerne anderen Männern geben?
Seid offen für neue Perspektiven und unterstützt Frauen aktiv in ihrem beruflichen Werdegang. Es ist nicht nur fair, sondern bringt auch messbare Vorteile für das Unternehmen.
Frauen, von denen du Fan bist …?
… sind aufrichtig, authentisch und unerschrocken.
Hast du eine Superheldin fiktiv oder real?
Frauen auf dieser Welt geschieht um ein Vielfaches mehr Leid als Männern, das muss endlich aufhören. Für mich sind alle Frauen „Heldinnen“, die für ihre Rechte auf die Straße gehen bzw. auf Unrecht aufmerksam machen. Wenn ich in meine Kindheit zurückblicke, fällt mir spontan die fiktionale Figur „She-Ra“ ein, die Zwillingsschwester von „He-Man“ aus der Master-of-Universe-Reihe. Auch wenn es seitens Mattel eine rein kommerzielle Entscheidung gewesen sein mag, Actionfiguren auch für Mädchen auf den Markt zu bringen, war sie für mich die erste erlebbare, wenn auch fiktive „Super-Heldin“.
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